Selbstmitleid steht dir nicht. Das schrieb ich gerade einem Bekannten, der verzweifelt auf Partnersuche ist und sich nur wünscht so akzeptiert zu werden wie er ist. Ich kenne ihn als sehr positiven Menschen, da passte der Satz „wir haben es ja als Behinderte eh schon so schwer.“ nicht zu ihm.
Der obige Satz macht aber ganz viel mit mir. Ich richte ihn damit auch an mich selbst.
Heute habe ich mir eine alte Playlist eingeschaltet.
Eine ganze Zeit lang kam ganz viel Freude. Selbst bei den traurigsten Liedern merkte ich, dass die traurigen Erinnerungen daran mich nicht mehr so runterzogen wie noch vor zwei Jahren.
So viel habe ich schon in mir verändert. Nur weil ich mir jeden Tag Selbstliebe zukommen lasse.
Dann kam der Punkt, an dem mich ein Lied so tief berührte, dass alte Erinnerungen hochkamen. Tiefe Enttäuschung über nicht eingehaltene Versprechen. Leute die mich in den Himmel hoben um mich dann, voller Hoffnung auf Veränderung, wieder fallenzulassen. Ohne ein Wort einfach wieder aus meinem Leben verschwanden, wie sie aufgetaucht waren.
Meistens hatte es irgendwas mit meiner Musik zu tun, immer öfter aber auch mit programmieren. Mir ist es lieber, wenn man mir keine Versprechen mehr gibt.
Eine Weile gab ich mich diesen alten Gefühlen hin und dann kam mir der Gedanke, dass ich das alles zugelassen habe, mich immer wieder verletzen zu lassen.
Letztendlich hat es mich stärker gemacht. Ich weiß jetzt besser damit umzugehen. Wenn mir das nächste Mal jemand große Versprechungen macht bin ich vorsichtig, bis Taten folgen oder ich nehme es einfach selbst in die Hand.
Und dann dieser Satz. Selbstmitleid steht dir nicht. Die Gefühle, die gefühlt werden wollen, dürfen sein, aber ich steigere mich nicht mehr hinein. Das alles wird vorbeigehen.
Viel zu lange habe ich mich in das was ich für wahr hielt hineingesteigert. Jetzt weiß ich, dass es auch anders geht.
Ich habe schon vor Monaten erkannt, wie sehr ich früher Aufmerksamkeit wollte. Seht mich, lobt mich, damit ich mich wieder wertvoll fühle. Natürlich musste das nach hinten losgehen. Ich singe immer noch sehr gern, aber das Verlangen nach den großen Bühnen der Welt hat sich aufgelöst. Ich weiß noch nicht wohin es mich treibt, das ist ok.
Vielleicht kann ich irgendwann so gut programmieren wie ich singe, vielleicht treibt es mich aber auch ganz woanders hin. Ich höre auf mein Leben kontrollieren zu wollen.
Ich höre auf, altes, vergangenes Zeug immer wieder durchzukauen. Ich ziehe meine Schlüsse aus dem was sich zeigen will und heile diese alten Wunden mit meiner Liebe. Früher hätte ich das alles verdrängt, damit ist Schluss. Zu oft bin ich in die verlockenden Fallen getappt die Verdrängung auslöst. Endlich lerne ich daraus.
Ich scheine endlich einen Weg gefunden zu haben mit mir ins Reine zu kommen.
Gestern habe ich mir meine alten Tagebücher durchgelesen und wenn ich gekonnt hätte, wäre ich in die Vergangenheit gereist und hätte mein jugendliches ich umarmt. Ihr die Liebe gegeben, die sie so verzweifelt gesucht hat. Ihr gezeigt, dass sie keine Anerkennung von außen braucht, wenn sie sich selbst erkennt. Sie hätte mich gefragt, wie sie sich selbst lieben soll bei der ganzen Ablehnung, die sie erfahren hat. Ich hätte ihr all das was sie schon geschafft hat aufgezählt oder sie gefragt, ob es denn wirklich gar nichts gibt das sie an sich mag. Mir ist aber auch klar, dass sie mich vermutlich gar nicht an sich heranlassen würde, fest in dem Glauben für nichts gut zu sein was sie wirklich erfüllt.
Aber ich schweife ab. Oft fühle ich mich hilflos, wenn ich jemanden so leiden sehe wie ich bis vor einiger Zeit gelitten habe. Dann fällt mir nichts Aufbauendes zu sagen ein und alles was ich sage wirkt so unbedeutend. Ich kann nicht alle retten, bin ja selbst noch auf dem Weg. Aber vielleicht bauen meine Worte doch schon irgendwie auf, ohne dass ich davon weiß. Das wäre schön.
Alle Beiträge von Svenja
Podcasttipp: Seelengevögelt
Am anfang meiner Selbstfindungsphase stieß ich auf diesen wundervollen Podcast und den wunderschönen Veit Lindau. Ich habe Teile seiner Bücher gekauft und war sehr fasziniert. Ich habe mich selber nie als schön oder besonders empfunden und er hat es in kürzester Zeit geschafft, dass ich meinen Blick auf mich selbst immer mehr verändere.
Vor ein paar Monaten habe ich dann das wundervolle Buch „9 Tage Unendlichkeit“ von Anke Evertz zugespielt bekommen. Ich glaube nicht an Zufälle, das buch habe ich wohl mit meinem Fokus gerufen.
Deshalb teile ich auch die Podcastfolge, in der Veit mit Anke über ihr Buch spricht. So wie sie ihr Leben vor ihrer Nahtoderfahrung beschreibt ging es mir auch lange, darum glaube ich auch daran, dass ich mein Leben von Grund auf verändern kann.
Allerdings bin ich sehr unspirituell aufgewachsen. Wüsste meine Familie was ich hier treibe, sie würden denken ich bin verrückt. Hier kommt der Link: Neun Tage Unendlichkeit – Anke Evertz im Gespräch mit Veit Lindau
<3
Ich finde es klasse, dass meine beiden Inspirationsquellen derzeit in diesem Podcast auf einander treffen. Als ich das gesehen habe musste ich laut lachen.
Svenja allein zu Hause
Jetzt ist es also so weit, ich bin den Rest des Jahres allein.
Ich bräuchte nicht mal zum Einkaufen raus, das haben wir gestern schon erledigt. Ich könnte mich also rein theoretisch komplett verkriechen. Irgendwie ein schönes Gefühl zu wissen, dass ich für dieses Jahr alles Wichtige erledigt habe und jetzt die Zeit kommt, in der ich gefühlt Anlauf für das nächste Jahr nehme. Auf das es noch besser wird als dieses.
Im Januar fange ich ein Bewerbungstraining an, wer weiß, wofür es gut ist. Dafür werde ich dieses Jahr noch die Wege üben, soll gar nicht so schwer sein und notfalls kann ich bei den ersten Malen begleitet werden. Meine Arbeitsvermittlerin hatte auch nichts dagegen, dass ich erst im Januar anfange, da habe ich Glück. Ich wurde da auch nicht reingedrängt und wollte es selbst. Meine größten Schwierigkeiten habe ich immer noch damit, mich selbst überzeugend zu präsentieren, da erhoffe ich mir Hilfe. Ich könnte auch jederzeit wieder aussteigen, aber es sind nur zwei Termine pro Woche. Lieber wäre mir gewesen schon wieder einen Job zu haben, trotzdem bin ich froh, dass es endlich weiter geht. Es ist ein Bewerbungstraining für Behinderte, ich scheine aber die erste Blinde zu sein.
An Silvester bin ich dann mal wieder bei Freunden, das habe ich seit Jahren nicht mehr gemacht.
Jetzt, wo es allgemein ruhiger um mich wird fällt es mir auch immer schwerer, Themen für die letzten Tage dieses Experiments zu finden. Mal sehen, ob ich es beendet bekomme.
Tipp: Gewitter im Kopf
Eine langjährige Freundin von mir hat das Tourette Syndrom. Ich wusste das nie wirklich einzuordnen, obwohl ich theoretisch wusste was das ist. Mein Freund hat vor ein paar Monaten den wunderbaren Youtubechannel Gewitter im Kopf – Leben mit Tourette entdeckt. Durch die Videos habe ich einiges über Tourette gelernt und dachte mir, ich empfehle den Channel hier mal weiter. Bei meiner Freundin ist das Tourette bei Weitem nicht so ausgeprägt wie bei Jan, er betont aber selbst immer wieder, dass die Ausprägung bei ihm extrem ist. Zur Zeit läuft auf dem Channel auch ein so genanntes Weihnachtsgewitter.
Warum ich keinen Schnee mehr mag
Mein heutiger Beitrag ist durch diesen Beitrag inspiriert.
Heute früh sagte mein Freund mir es schneit. Auf mein „oh nein“ hat er mir versichert, dass nichts liegen bleibt. So geht das immer, wenn es schneit und ich weiß, dass ich an dem Tag noch unterwegs sein möchte.
Als Kind habe ich Schnee geliebt. Ich mochte es, ihn anzufassen, zu Kugeln zu formen oder einfach nur in der Hand zu zerdrücken, um das Knirschen zu hören. Mit meiner Familie bin ich damals auch mal Schlitten gefahren oder wir Geschwister haben Schneemänner gebaut.
Ich weiß auch noch, dass ich als kleines Kind den Schnee immer mit reinnehmen wollte, was natürlich nicht gut ging. Damals habe ich noch nicht so weit gedacht, obwohl er mir ja in der Hand immer geschmolzen ist.
Zu meiner Internatszeit, in der ich immer selbstständiger wurde und somit auch allein nach draußen gegangen bin hat sich das geändert.
Ich ertaste mir meinen Weg mit dem Blindenstock. Liegt Schnee kann ich den Untergrund nicht mehr richtig wahrnehmen und es kann passieren, dass ich auf der Straße lande. Zudem werden die Umgebungsgeräusche geschluckt, was mich zusätzlich behindert.
Am Schlimmsten war das für mich als ich noch pendeln musste. In Frankfurt waren die Wege zwar meistens gestreut, dennoch war es für mich zusätzlich zu der Belastung durch die Pendelei ein weiterer Stressfaktor, mich da allein durchkämpfen zu müssen. Ich hatte selten Begleitung, traf leider auch kaum spontan Leute, die ich hätte um Hilfe fragen können. Ich war ja immer schon so früh unterwegs und gerade in stressigen Situationen fällt es mir schwer, andere um Hilfe zu bitten.
Aktuell bin ich froh, dass ich nicht täglich raus muss. Mein Weg in die Stadt ist durch meinen Umzug vor über einem Jahr auch deutlich einfacher geworden. Sollte ich wieder einen Job haben ist das jetzt deutlich stressfreier.
Zum Glück hat es zu meiner Zeit beim HR selten geschneit, sodass der Horror, den ich damit verbinde, nicht allzu häufig war. Wenn ich zurückdenke hatte ich aber immer Angst, verloren zu gehen oder einen Unfall zu haben. Natürlich ist nie was passiert.
GitHub: Repositories löschen
Ich hatte ja vor einiger Zeit angekündigt, mich näher mit GitHub zu befassen. Den Account hatte ich schon seit Jahren. Also hab ich mich letztens eingeloggt und alte Repositories gefunden, an denen ich definitiv nicht weiter basteln werde.
Mir stellte sich die Frage, wie lösch ich die jetzt?
Ich hätte gedacht, ich könnte in der Liste meiner Repositories einfach auf „delete“ klicken, so einfach ist es aber nicht. Intuitiv geht anders. Also bin ich einer Facebookgruppe für GitHub Anfänger beigetreten und habe mit meinem angerosteten Englisch meine Frage gestellt. Damit ich es nicht selbst wieder vergesse, schreibe ich hier mal die Lösung nieder. Es ist wie mit vielem, wenn man es einmal weiß… Seis drum.
Auf der Startseite sehe ich unter anderem meine Repositories. Dort klicke ich das an, welches ich löschen will.
Es erscheint die Seite mit allen Infos zum gewählten Repository. Ich kann zwar mit h zur Überschrift mit dem Titel des Repos springen, muss dann aber noch zum Punkt „settings“ weiter scrollen.
Es erscheint die Seite „options“, die in verschiedene Abschnitte unterteilt ist, hier brauche ich die Überschrift „dangerzone“, darunter findet sich mein Schalter „delete this Repository“.
Es folgt die obligatorische Abfrage, ob ich das wirklich löschen will nebst Warnung, dass dies nicht rückgängig zu machen ist. Zur Bestätigung gebe ich den Namen meines Repos ein und drücke „I understand the consequences, delete this Repository“.
Beim ersten Repo musste ich nochmal mein Passwort bestätigen, ich weiß jetzt nicht, in welchen Intervallen danach gefragt wird. Jetzt habe ich nur noch die Repositories an denen ich in Zukunft auch arbeiten möchte.
Sollte allgemein Interesse an einem GitHubGuide o.ä. bestehen schreibt es mir gern.
zwei Welten
Für mich ist gerade die Zeit zurückzudenken. Heute ist mein letzter Auftritt mit unserer Abteilungsband ein Jahr her. Zu der Zeit war schon klar, dass ich nur noch 7 Monate beim hessischen Rundfunk sein würde. Wenn mir etwas aus dieser Zeit immer positiv hängen bleiben wird sind es diese Auftritte und die Bandproben dazu.
Diese Band hat mir das Gefühl gegeben, dass meine beiden Welten IT und Musik mit einander verschmelzen. Das waren ganz besondere Momente mit unbeschreiblich viel Gefühl. Etwas wehmütig bin ich bei dem Gedanken, selbst nicht in einer festen Band zu singen. Die Dankbarkeit überwiegt, auch weil ich bis zum Schluß von der Erinnerung zehren konnte. Gerade das zweite Halbjahr 2018 zog wie in einem Nebel an mir vorbei. Nur dieser Auftritt ist immer noch so klar abrufbar, als wäre es gestern gewesen.
Das Gefühl kann mir nicht genommen werden. Die Mitschnitte kann ich verlieren, den Rest nicht.
Falls das irgendwer von euch liest, danke für diese wunderbaren Momente. Ihr habt mein Gefühl bestätigt, dass IT und Musik zusammenpassen.
Ich bin ein Gutenberg Muffel
Man könnte auch sagen, ich bin ein kleiner Schißer. Es gibt den Gutenberg Editor in WordPress schon so lange, ich nutze ihn immer noch nicht.
In diesem Beitrag hat Marco Zehe geschrieben, warum er ihn nicht empfielt. Ich hatte marco vor einiger Zeit in den Kommentaren eines älteren Beitrags gefragt, ob der Gutenberg Editor inzwischen genutzt werden kann und schon da hat er mir abgeraten.
In einigem bin ich ja durchaus bastelfreudig, wenn es das wort überhaupt gibt, das hört aber bei Dingen die einfach funktionieren müssen auf.
Oft veröffentliche ich meine Blogbeiträge spontan, ich war noch nie die große Planerin. Da muss ich mich auf die Technik verlassen können.
Natürlich werde ich mich weiterhin auf dem Laufenden halten und mir ggf. mit einer Testinstanz ein eigenes Bild machen, aktuell stelle ich das noch hinten an. Ich habe noch so viele Ideen, schon da fällt es mir schwer zu priorisieren. Daher bin ich sehr froh, dass es den Classic Editor noch eine Weile geben wird.
Ich liebe mein Leben
Heute früh bin ich mit demselben liebevollen Gefühl aufgewacht, wie ich gestern eingeschlafen bin.
Ich lag noch einige Zeit wach und hab die letzten Monate an mir vorbeiziehen lassen. Es macht mich so unfassbar dankbar, wie sehr ich inzwischen alles einfach sein lassen kann, wie es ist. Mir wird klar, dass ich die ganzen letzten Monate dafür gebraucht habe, mich selbst immer mehr anzunehmen und zu erkennen.
Ich werde immer liebevoller gegenüber mir selbst und das zeigt sich so langsam auch in meinem Umfeld. Meine Familie lässt mir meinen Freiraum, immer mehr meiner Ängste lösen sich durch neue Erfahrungen in Luft auf.
Ich kann gar nicht aufhören darüber zu staunen. Ich frage mich wundernd, was da noch alles kommen wird.
Der Spruch es kann nur besser werden stimmt. Ich höre auf mich als Opfer meiner Umstände zu sehen und nehme mein Leben immer mehr in die Hand.
Ich erinnere mich, wie ich in meinem Beitrag im Mai von der Sehnsucht schrieb, zu meiner verstorbenen Freundin zu wollen. Jetzt, nur ein halbes Jahr später, liebe ich mein unperfektes Leben.
Ich weiß, dass sie immer bei mir ist und ich jederzeit mit ihr reden kann, wenn mir danach ist.
Diese Gefühle nichts wert zu sein, Angst vor Fehlern zu haben und zu denken ich sei nicht gut genug verschwinden von Tag zu Tag mehr.
Letztens wollte ich hier über meine Abschlussprüfung schreiben. Mich hat geärgert, dass mir eine Firma abgesagt hat wegen meiner schlechten Abschluss Note. Kaum hatte ich die ersten Zeilen geschrieben, war die Enttäuschung darüber schon wieder verschwunden.
Dabei habe ich nicht viel mehr gemacht als zu meditieren, mich selbst aufzubauen und mich immer mal wieder bei Freunden auszusprechen.
Es scheint unglaublich, wie viel sich in einem halben Jahr ändern kann. Natürlich gibt es noch viele Momente, in denen ich zweifle und die alten Gefühle hochkommen, aber es wird von Tag zu Tag besser.
Gestern habe ich ja einigen Wirbel verursacht bei dem Versuch, euch meinen letzten Beitrag zukommen zu lassen. Das hätte mich noch vor einem Jahr sehr belastet, aber der Moment war gestern nur kurz. Ich konnte es im Nachhinein eh nicht mehr ändern.
Ich bin noch lange nicht da wo ich hin will, aber es wird.
jetzt gehts rund
Heute bin ich sehr still. Viel Gefühlsachterbahn, wenig Gedanken, die sich aufschreiben lassen.
Ein ganz merkwürdiges Gefühl macht sich breit, voller Erwartung auf das was kommt.
Ich kann es am ehesten mit Vorfreude beschreiben.
Dieses Jahr werde ich besonders beschließen, Weihnachten alleine. Man kann sagen, ich habe es mir so ausgesucht. Meine Schwester hätte mir die Zugtickets bezahlt, aber die Umstiege abgenommen hätte mir das nicht. Also habe ich entschieden, dieses Jahr einmal ohne die Familie zu feiern.
Mein in den letzten Jahren obligatorischer Kongressbesuch wird auch ausfallen, weil ich mir das Hotel nicht leisten kann. Etwas Wehmut kommt bei dem Gedanken auf, all die Leute nicht zu sehen, die ich nur einmal im Jahr sehe. Das wird sehr merkwürdig.
Mein Freund und ich sehen uns dann auch 2 Wochen nicht, eine lange Zeit für uns. Besonders in den Nächten wird er neben mir fehlen.
Ich werde die Zeit nutzen, um mich noch tiefer zu erkennen, alte Prägungen anschauen und ins Positive verändern. Nur so kann ich mich selbst heilen.
Ein Stück weit hole ich mir auch mein Selbstvertrauen zurück. Ich ertappe mich so häufig bei dem Gedanken, etwas nicht oder nicht mehr zu können, obwohl ich es doch mal konnte. In den letzten Monaten wollte ich nur gehalten werden und bloß nichts scheinbar Unangenehmes machen müssen. Selbst allein einkaufen erschien mir wie eine Last, das muss sich wieder ändern.
Ich kann nicht erwarten, dass jemand mein Potential erkennt, wenn ich mich selbst klein halte. Schluss mit den ständigen Selbstsabotagen.
Ich merke doch, dass es geht. Ich hatte höllische Angst meiner Mutter zu sagen, dass ich nicht komme. Weihnachten ohne die Familie? Das geht doch nicht, sie wird so enttäuscht sein.
Ach papperlapapp, nichts ist passiert. Sie wird mir ein Paket schicken.
Vielleicht kann ich dann auch endlich diese Mauer abtragen und mal etwas programmieren. Das Gefühl überschreiben, ich wäre dafür nicht gut genug. Ich programmiere mich selbst um, dann geht’s mit dem Computer weiter. Klingt bestimmt total merkwürdig, ist aber so.
Und dann wird 2020 mein Jahr, vieles wird sich richten. Was nicht mehr zu mir gehört wird verschwinden. Wie aus dem Ei gepellt streife ich die alte Haut ab. Diese Worte wollte ich schon so lange hier schreiben, jetzt traue ich mich.