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Über Svenja

Ich bin ausgebildete Fachinformatikerin für Anwendungsentwicklung, habe vier Jahre als Entwicklerin für barrierefreie Software beim hessischen Rundfunk gearbeitet und bin jetzt seit Februar 2021 als FrontendDeveloperin bei Accenture.

GitHub: Repositories löschen

Ich hatte ja vor einiger Zeit angekündigt, mich näher mit GitHub zu befassen. Den Account hatte ich schon seit Jahren. Also hab ich mich letztens eingeloggt und alte Repositories gefunden, an denen ich definitiv nicht weiter basteln werde.
Mir stellte sich die Frage, wie lösch ich die jetzt?
Ich hätte gedacht, ich könnte in der Liste meiner Repositories einfach auf „delete“ klicken, so einfach ist es aber nicht. Intuitiv geht anders. Also bin ich einer Facebookgruppe für GitHub Anfänger beigetreten und habe mit meinem angerosteten Englisch meine Frage gestellt. Damit ich es nicht selbst wieder vergesse, schreibe ich hier mal die Lösung nieder. Es ist wie mit vielem, wenn man es einmal weiß… Seis drum.

Auf der Startseite sehe ich unter anderem meine Repositories. Dort klicke ich das an, welches ich löschen will.
Es erscheint die Seite mit allen Infos zum gewählten Repository. Ich kann zwar mit h zur Überschrift mit dem Titel des Repos springen, muss dann aber noch zum Punkt „settings“ weiter scrollen.
Es erscheint die Seite „options“, die in verschiedene Abschnitte unterteilt ist, hier brauche ich die Überschrift „dangerzone“, darunter findet sich mein Schalter „delete this Repository“.
Es folgt die obligatorische Abfrage, ob ich das wirklich löschen will nebst Warnung, dass dies nicht rückgängig zu machen ist. Zur Bestätigung gebe ich den Namen meines Repos ein und drücke „I understand the consequences, delete this Repository“.
Beim ersten Repo musste ich nochmal mein Passwort bestätigen, ich weiß jetzt nicht, in welchen Intervallen danach gefragt wird. Jetzt habe ich nur noch die Repositories an denen ich in Zukunft auch arbeiten möchte.
Sollte allgemein Interesse an einem GitHubGuide o.ä. bestehen schreibt es mir gern.

Linktipp: Warum die Jobsuche länger dauernd darf

Dieser Beitrag ist heute mein Linktipp. Für alle, die sich wie ich viel Druck bei der Jobsuche machen und sich damit selbst im Weg stehen. Ich war fest davon überzeugt, mehr als drei Monate ohne Job zu sein würde meinen Lebenslauf ruinieren. Ich weiß, ich bin auch wählerisch und in den letzten Wochen hat sich der Gedanke breit gemacht, so wird das nie was mit dem für mich perfekten Job. Jetzt fühle ich mich wieder besser. Danke.

Hinweis in eigener Sache

Ein Abonnent meiner Beiträge hat mich gestern darauf hingewiesen, dass er nicht bei jedem Beitrag benachrichtigt wird. Ich habe ein verfügbares Update des Newsletter Plugins eingespielt, sollte das weiterhin Probleme machen, werde ich mir etwas anderes überlegen müssen. Jetpack ist nach wie vor keine Option. Ich weiß nicht, ob das Plugin inzwischen DSGVO konform ist und es hat zu viele Funktionen, die ich nicht benötige. Solltet ihr Tipps für ein gutes Plugin haben, gern in die Kommentare damit.

Gedanken zum Tag der Menschen mit Behinderung

Heute ist der Tag für Menschen mit Behinderung und ich mache mir da so meine Gedanken. In diesem Beitrag versuche ich sie zu sortieren. Es werden auch Dinge dabei sein, die ihr vermutlich schon woanders gehört oder von mir gelesen habt. Es hilft mir das nochmal in eigene Worte zu fassen und ich erhebe natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Eine Sache die ich in den letzten Tagen verstärkt auf Twitter lese macht mich sehr betroffen und lässt mich zweifeln, wie ernst das mit der Inklusion gemeint ist.
Was ich da über die Deutsche Bahn mitbekomme, dass ständig Rollstuhlfahrer stehengelassen werden, angeblich aus Personalmangel, lässt außerdem meinen eh schon durch meine Pendelei verstärkten Hass auf die Bahn hochkochen. Als Pseudolösung wird dann der Schwerbehinderte noch gebeten, seinen Fahrplan anzupassen.
Es ist ja auch völlig in Ordnung, dass Schwerbehinderte doch bitte spätestens 2 Tage vorher wissen sollen, wann sie fahren wollen, wenn sie Hilfeleistung benötigen. Das führt bei mir häufig dazu, dass wenn ich doch mal fahre mich beim Umsteigen lieber durchfrage, auch wenn mich das viel Überwindung kostet. Meistens sind ja die anderen Reisenden selbst so in Eile oder müssen ganz woanders hin, da bin ich froh, wenn ich längere Umsteigezeiten habe.
Das Thema allein schon triggert mich extrem, da möchte ich nicht wissen, wie das für Rollstuhlfahrer ist. Mir graust jetzt schon vor Weihnachten. Da fahre ich zu meinen Eltern und das wird alles andere als angenehm, weil ich mehrfach umsteigen muss.
Ich durfte mir schon anhören ich solle doch froh sein, dass es die Bahn gibt. Sorry, aber ich schreibe was mir nicht passt. Überhaupt finde ich es ziemlich daneben, wie andere immer zu beurteilen meinen was zumutbar ist. Man solle dankbar sein für das, was man bekommen kann. Egal, ob dabei Grenzen überschritten werden.
Da sage ich ganz klar nein. Zu lange wurden unsere Grenzen immer wieder überschritten und das schlimmste ist, dass solche Kommentare auch gerne aus den eigenen Reihen kommen. Mag sein, dass ihr es mit euch machen lässt, aber gesteht uns auch zu, dass wir das nicht tun.
Keiner hat es sich ausgesucht behindert zu sein, dann darf ich mir wenigstens aussuchen, wie ich behandelt werden möchte.
Ich bin ehrlich, ich beneide jeden, der ein Auto fahren kann. Sicher, ich könnte mir eine Mitfahrgelegenheit suchen. Da muss ich der fahrenden Person sehr vertrauen können. Darauf bin ich schon angesprochen worden, man bewunderte mein Vertrauen in die helfende Person. Ich kann das sehr gut nachvollziehen, kenne es jedoch nicht anders.

Ein anderes Thema ist die immer noch fehlende Aufklärung. Wie oft höre ich „die wissen es ja nicht besser.“ Ja, dann fragt man. Ich kann auch nicht alles auf dem Schirm haben, werde ich darauf angesprochen, erweitere ich gerne meinen Horizont.
Ich wünsche mir viel mehr Verständnis für einander, weniger uninformierte Behauptungen wie die Gruppe der Schwerbehinderten sei so klein, da lohne es sich nicht, die Software anzupassen.
Wie ich an anderer Stelle schon erwähnte, ist auch der Satz „das können wir nicht umsetzen.“ beliebt. Ist ok, aber wo ist dann das Problem, sich helfen zu lassen?
Ich habe sowohl Fremdfirmen im HR als auch privat einigen Betreibern angeboten mit meinen Möglichkeiten zu helfen, leider meistens ohne Erfolg.
Umgekehrt möchte ich noch besser verstehen lernen. Erst heute habe ich mich beim durch die Stadt laufen gefragt, wieso mir ständig Leute über den Stock stolpern oder ob man mich sieht, wenn ich seitlich vorbeilaufe, derjenige aber gerade nach vorne guckt. Man hat uns in der Schule viel darüber beigebracht, wie wir uns unter Sehenden verhalten sollen, nur wirkliches verstehen kam da bei mir nicht auf.

Zum Glück sehe ich auch positives, weit weniger als ich gedacht habe bekomme ich Absagen wegen meiner Behinderung. Es gab sogar Firmen, die nochmal extra betont haben, dass es wirklich nicht an der Behinderung lag. Wäre nicht nötig gewesen.
Ohne die IT wüsste ich gar nicht, was ich hätte werden sollen, viel gab es früher nicht.
Trotz meiner langen Internatszeit habe ich einige Kontakte ohne Behinderung, die mir schon immer unvoreingenommen begegnet sind.

Leider bleibt am Ende immer noch viel negatives kleben und ich fürchte, dass auch der heutige Tag eher für Lippenbekenntnisse genutzt wird, als wirklich nachzudenken und die Situation zu verbessern.

Mein Fazit nach fast vier Jahren

Ich blicke auf fast vier Jahre Svenja-Blog zurück und habe eine Entscheidung zu verkünden.

Rückblick

Wie es angefangen hat, das wisst ihr ja. Mutig hab ich mich ins Abenteuer Fachblog gestürzt, erst einmal, um es auszuprobieren. Wenn ich es immer weiter aufschiebe, dachte ich, fange ich nie damit an.
Die ersten Beiträge kamen gut an. Ich schrieb zwar nicht regelmäßig, aber ich hatte einige Ideen.
Entwurf um Entwurf stapelte sich unfertig auf meiner Festplatte. Mein Perfektionismus stand mir immer wieder im Weg.
Auf der Arbeit hatte ich ja mehr als genug zum Thema Barrierefreiheit zu tun, dabei kam die Softwareentwicklung zu kurz, aber das ist ein anderes Thema.
Irgendwann, es muss so vor 2 Jahren gewesen sein, wurde mir klar, dass ich dem Thema Barrierefreiheit nicht gerecht werden kann.
Andere Blogger haben keine Schwierigkeiten damit, Beitrag um Beitrag in einer Geschwindigkeit herauszuhauen, dass man mit lesen gar nicht mehr nachkommt. Ich fragte mich, warum das bei mir nicht so war?
Ich wollte nicht sofort aufgeben, dafür bin ich einfach nicht der Typ. Zudem hätte ich euch damit im Stich gelassen.
Nicht nur mein Perfektionismus hinderte mich. Ich traue es mich gar nicht, aufzuschreiben.. Nennen wir es einfach beim Namen. Privat ging bei mir alles drunter und drüber. Zum mit Geschichten schreiben abschalten fand ich Zeit, nicht aber die Motivation, meine unfertigen Artikel zu schreiben.
Also begann ich mir die Frage zu stellen, ob es nicht besser wäre, doch einen Schlussstrich unter die ganze Sache zu ziehen?
Denn seien wir mal ehrlich, es gibt jemanden, der diese Themen viel umfassender beschreiben kann. Ich kann allein schon durch meine Art der Behinderung nicht umfassend auf Barrierefreiheit testen.
Wie soll ich über etwas schreiben, was ich gar nicht von allen Seiten mit Erfahrungen belegen kann?
Ich kann euch sagen, was ihr beachten könnt, um eine Seite für Blinde besser nutzbar zu machen, aber Barrierefreiheit ist viel mehr als das.
Also, was tun?
Völlig neu anfangen und alles was war einfach streichen?
Nein, das wollte ich nicht.
Wenn ich in mein Backend schaue habe ich immer noch Abonnenten, die auf neue Beiträge warten.
Da ist die wunderschöne Fragerunde mit Marjeta, deren Ergebnisse ich dann einfach mit löschen würde.
Ich habe immer noch Erfahrungsberichte, die ich noch aufschreiben möchte.
Auf der anderen Seite reichen meine Ideen nicht, um regelmäßig zum Thema zu bloggen. Aktivität ist aber unabdingbar, wenn die letzten Leser nicht auch noch verschwinden sollen.
Wenn jemand ein Blog zu einem Thema eröffnet wird natürlich davon ausgegangen, dass die Sachen auch fachlich korrekt sind und die Leser einen Mehrwert davon haben. Mir ist klargeworden, dass ich beides derzeit nicht bieten kann.

Fazit

Beruflich werde ich mich definitiv aus dem Thema Barrierefreiheit zurückziehen, das ist beschlossene Sache. Mein Arbeitsvertrag wird nicht mehr verlängert, was auch mein Wunsch war.
Ich möchte in nächster Zeit herausfinden, wo ich eigentlich hin will, deswegen werde ich Svenja-Blog erst einmal themenunabhängig weiterführen.

Wer diesen Weg mit mir weitergehen will, sei dazu herzlich eingeladen. Sicher wird es ab und an auch mal etwas zum Thema Barrierefreiheit zu sagen geben.

Wer hingegen ausschließlich über Barrierefreiheit in Software- Webseiten und Apps informiert werden möchte, kann sich auf Marlem-Software umschauen.
Wie auch immer ihr euch entscheidet, ich danke euch für eure Treue auf meinem bisherigen Weg.

Nachtrag zu gestern

Ich konnte jetzt doch einige der Abonnements retten, sodass diejenigen, die sich per Mail für neue Beiträge angemeldet haben, nichts weiter tun müssen.
Allerdings gibt es ein Paar, die sich mit ihrem wordpress.com-Konto angemeldet haben, die konnte ich leider nicht übernehmen. Ich aktiviere noch heute das neue Tool zum abonnieren meiner Beiträge, dann könnt ihr euch neu eintragen.
Wenn ihr euch nicht sicher seid, ob ihr noch in der Liste der Abonnenten seid, schreibt mir kurz über das Kontaktformular, ich überprüfe das dann.
Auch die Möglichkeit, meinen Blog via RSS zu abonnieren, wird erstmal verschwinden, kommt aber bald wieder.

Ich habe mich dazu entschloßen, das Jetpack Plugin in die ewigen Jagdgründe zu schicken. Der Grund ist, dass es viele unnötige Funktionen enthält. Das wird leider dazu führen, dass die kompletten Abonnenten meiner Beiträge verschwinden werden, weil ich die Liste nicht exportieren kann, um sie in ein neues Plugin zu laden.
Wer weiterhin meine Beiträge per E-Mail bekommen möchte, dem kann ich nur anbieten, bescheid zu geben, sobald man meine Beiträge wieder per Mail abonnieren kann, damit ihr euch neu eintragen könnt.

Ist Facebook barrierefrei?

In diesem Beitrag versuche ich, die Unterschiede der Möglichkeiten aufzuzeigen, wie Facebook genutzt werden kann. Jede Art und Weise hat andere Baustellen, was Barrierefreiheit, ins Besondere Zugänglichkeit für Blinde angeht.

Welche Möglichkeiten gibt es?

Natürlich ist da als erstes die ganz normale Facebookseite www.facebook.com zu erwähnen.
Wem das zu sperrig ist und wer nur die grundlegenden Funktionen nutzen möchte, kann auch am PC die abgespeckte Version m.facebook.com verwenden. Dinge wie Spiele sind dort allerdings nicht vorgesehen.
Dann ist da natürlich die sowohl unter IOS, als auch auf Androidtelefonen nutzbare Facebook App. Diese ist auch für Tablets verfügbar. Für bestimmte Funktionen gibt es auch noch separate Apps, wie etwa im Messenger, für Fanseiten oder Gruppen. Auch diese gibt es sowohl für IOS, als auch für Android.
Hier gehe ich jetzt allerdings nur auf die Hauptapps ein. IOS und Android fasse ich jeweils zusammen.

Was alle gemeinsam haben

Es gibt zum Glück nur eine Sache, die fast nirgends für Blinde funktioniert. Das sind die Sticker.
Diese sind nicht mit Alt-Attributen ausgezeichnet, sodass ein Screen-Reader fast überall nur „Grafik Sticker“ vorliest. Dieses Problem wurde schon mehrfach an das Facebook-Accessibility-Team gemeldet, jedoch ist hier bis heute nichts passiert.
Und wo wir schonmal bei Bildern sind: Schön wäre, wenn ein Bild Text enthält, dass dieser auch mittels eingebauter OCR vorlesbar wäre. Bis jetzt sagt Facebooks eigene KI dazu nur „Dieses Bild könnte enthalten: Text“. Aber ich habe Hoffnung, dass dies ausgebessert wird.

Für Sehgeschädigte gibt es keinerlei Einstellungen zum Ändern von Kontrastverhältnissen. In der Hilfe steht nur, dass man das im Betriebssystem einstellen soll. Falls ihr da noch andere Dinge habt, die euch einfallen, schreibt sie in die Kommentare. Ich ergänze dann.

Facebook am Desktop

Hier kam ich nie richtig dazu, das ausführlich zu testen. einfach, weil mir unter Windows sämtliche Screen-Reader bei dem Versuch abstürzten, www.facebook.com länger geöffnet zu lassen. Falls ich es doch mal schaffe, reagiert die Seite immer sehr langsam. Am Mac habe ich es seit Jahren nicht mehr versucht.

Die mobile Facebookseite

Hier haben wir auch schon die einzige Ausnahme, bei der Sticker jetzt teilweise vorgelesen werden. Nämlich dann, sobald man einen Sticker bekommen oder verschickt hat. Möchte man einen Sticker versenden, sagt der ScreenReader weiterhin nur „Grafik Sticker“. Wenn ein Sticker versendet ist, wird nun in der Unterhaltung vorgelesen, um was es sich handelt. Ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, das macht Hoffnung auf mehr.

Bei Sicherheitsabfragen ist hier kein Audiocaptcha verfügbar.

Auf m.facebook.com ist es technisch leider nicht möglich, Namen mitten im Text zu markieren, wie es auf der Desktopseite und in der App funktioniert. Es geht nur, Freunde am Ende eines Textes zu markieren. Hierfür gibt es einen Schalter „Freunde markieren“ oder in Kommentaren „Freunde erwähnen“. Mitten im Text wäre es aber m.E. schöner.

Regionen werden zwar verwendet, aber wirklich anspringen lassen sich die einzelnen Beiträge nicht, weil auch Links Überschriften sind und auch die zu Beiträgen gehörenden Aktivitäten eigene Regionen haben.

Kommentiert jetzt z.b. jemand seinen eigenen Beitrag, steht in einer Region „Svenja-Blog hat seinen/ihren Beitrag kommentiert“. Darunter findet sich eine Unterregion mit dem Beitrag. Hier wird jetzt auch direkt die Möglichkeit zum Kommentieren gegeben. Zu guter letzt werden beide Regionen beendet und der nächste Beitrag erscheint. Das macht es sehr schwer, vernünftig zu navigieren, aber ich habe mich daran gewöhnt. Die Tastenkombinationen, die man am Desktop verwenden kann, gibt es hier teils nicht.

Smileys werden nur wenige vorgelesen. Vieles sind unbeschriftete Grafiken. Auch hier fehlen die Alt-Attribute.

In Safari am Mac lassen sich manche Menüs gar nicht erst auswählen. Wird darauf geklickt, gibt Voiceover zwar das Signal, dass der Link aktiviert wurde, aber das Menü taucht nicht auf. Unter anderem lassen sich so keine Freunde in Listen einordnen oder Beiträge löschen.

Facebook auf I-Devices

Es ist VoiceOver-Nutzern nicht möglich, ganze Notizen zu lesen. Man hört die Vorschau, sobald die Notiz jedoch mit einem Doppeltipp geöffnet wird, hängt die App und es klingt, als fände VoiceOver keinen Bildschirminhalt. Auch die Geste, sich den Bildschirm mit zwei Finger von oben streichend vorlesen zu lassen, bewirkt nichts als Schweigen. Hier hilft nur, die App neuzustarten, dann ist die Notiz wieder endgültig verschwunden.

Teilen mehr als zwei Personen einen Link, lässt sich problemlos mit dem Finger nach unten wischen und auf die Ansage „x weitere Meldungen anzeigen“ doppeltippen. Gibt es allerdings nur zwei, die ein und denselben Link teilen, lässt sich der Link nicht auslösen oder teilen. Das führte schon oft dazu, dass ich interessante Links nicht teilen konnte oder dafür auf die mobile Facebookseite ausweichen musste.

Aus einem Beitrag heraus lassen sich keine Profile anklicken. Dies geht nur in Kommentaren.

Schalter der Livevideos sind nicht beschriftet. Möchte also nun ein VoiceOver-Nutzer ein Livevideo machen oder anschauen, findet sich eine Reihe unbenannter Schalter. Um da wieder rauszukommen, hilft nur, die App wieder zu schließen. Anderenfalls kann es passieren, dass aus Versehen eine Aktion ausgeführt wird, die nicht gewollt ist, wie z.B. eine „wütend“-Reaktio. Der Ersteller wundert sich dann, warum das Video jemanden wütend gemacht hat, der eigentlich nur wieder zurück auf den Hauptbildschirm der App wollte.

Möchte man auf seiner Chronik Beiträge freigeben, muss der Link auf die Übersicht der freizugebenden Beiträge doppelt getippt und beim zweiten Tipp gehalten werden, damit die Seite geöffnet wird. Beim einfachen Doppeltippen auf den Link passiert nichts.

Facebook unter Android

Hierzu habe ich kaum eigene Erfahrungen, da ich die App schon seit 2 Jahren nicht mehr benutzt habe. Wer mir hier weiterhelfen möchte, kann sich gern bei mir melden. Ich ergänze dann diesen Beitrag, auf Wunsch auch mit Namen.

Fazit

Im Großen und Ganzen sind Facebooks verschiedene Apps und Seiten für Blinde zugänglich. Von Barrierefreiheit kann man jedoch noch lang nicht sprechen, ins besondere dann nicht, wenn gefühlt bei jedem zweiten Update Funktionen kaputtgemacht werden. Da muss man Facebook aber zu Gute halten, dass sie das alles bis jetzt auch wieder gefixed haben, wenn viele das Problem gemeldet haben. Das Beispiel mit den Stickern zeigt aber, dass es nicht immer so ist.

Häufig gestellte Fragen

In meinem ersten Eintrag hatte ich angekündigt, hier eine Reihe immer wieder gestellter Fragen zu beantworten.
Anlass zu diesem Eintrag gab u.a. der Expertenchat mit mir, in dem ich am 15. Juni Fragen zur Barrierefreiheit von Webseiten beantwortet habe.

Wie kannst du als Blinde lesen, was ich schreibe?

Am PC und Handy/Smartphone gibt es für verschiedenste Betriebssysteme eine Software, die Blinden den Bildschirminhalt in Sprache umwandelt. Außerdem gibt es die Möglichkeit, eine Braillezeile, anzuschließen, die mir alles in Blindenschrift anzeigt. Das ist vor allem zum Entwickeln hilfreich, weil sonst jedes einzelne Sonderzeichen vom ScreenReader angesagt wird.

Ich persönlich nutze beide Systeme. Die Braillezeile funktioniert nicht ohne den ScreenReader. Jeh nach Bedarf lässt sich die Sprachausgabe oder die Braillezeile aber abschalten, sodass nur mit einem der Systeme gearbeitet werden kann. Außerdem gibt es sogar ScreenReader, die noch eine Schriftvergrößerung integriert haben. Das ist für stark Sehbehinderte hilfreich, die noch etwas auf dem Bildschirm erkennen und zur Unterstützung eine Sprachausgabe nutzen möchten.

Wie schreibst du blind am PC?

Ich schreibe mit einer ganz normalen Tastatur im Zehnfingersystem. Die Anordnung der Tasten kenne ich so gut, dass ich damit relativ schnell schreiben kann. Mir war nicht bewusst, wie viele Sehende tatsächlich beim Schreiben auf die Tastatur schauen, weil sie die Anordnung der Tasten nicht auswendig wissen oder im Zweifingersuchsystem tippen.

Inzwischen kann ich auch den Touchscreen eines Smartphones bedienen. Dies ist erst möglich, seit Apple 2009 das IPhone 3GS herausbrachte. Auch ich konnte mir Anfangs nicht vorstellen, blind einen Touchscreen steuern zu können.

Wie findest du beim Programmieren Fehler, wenn der Quellcode mehrere 100 Zeilen lang ist?

Meine Lieblingsentwicklungsumgebung war früher Eclipse. Dort konnte ich beim Kompilieren die Fehlermeldungen lesen und mit zwei Tastenkombinationen zwischen den Fehlern im Quellcode hin und her springen. VSCode, was ich jetzt nutze, hat so eine Möglichkeit auch, So muss ich nicht mühsam die Zeile suchen, in der der Fehler liegt.

Sollte ich z.B. gerade in php programmieren, was ich nicht über meine Entwicklungsumgebung debugge, kann ich an Hand der Zeilennummer im Fehlercode auch wieder mittels Tastenkombination in die richtige Zeile springen und den Fehler beheben.

Solltet ihr weitere Fragen an mich haben, schreibt sie in die Kommentare oder schickt mir eine Nachricht über mein Kontaktformular, dieser Eintrag wird dann ggf. ergänzt.
Wer nicht an oben verlinkter Veranstaltung teilnehmen konnte, findet in diesem Eintrag und auf meiner Facebookseite eine Zusammenstellung der dort gestellten Fragen.

wie eine nicht ganz barrierefreie Webseite dennoch Eindruck macht

Das hier hat nicht unmittelbar etwas mit Software- oder Webentwicklung zu tun, aber ich muss es doch mal loswerden.

Jeder hat das schon erlebt: Man ist gerade mitten im Workflow und plötzlich meldet sich der Hunger, man hat aber nichts mehr im Haus, es ist Sonntag und keine nahe Einkaufsmöglichkeit in Sicht. Was liegt da näher, als sich schnell was essbares zu bestellen?

Also Lieferheld geöffnet und die aktuell offenen Restaurants durchstöbert. Bei der Gelegenheit kann ich die Seite auch gleich mal auf Barrierefreiheit testen und ggf. Rückmeldung geben, dachte ich mir.

Als ich meine Pizza belegen wollte, blieb ich allerdings unerwartet stecken. Die Zutatenliste wollte sich einfach nicht öffnen! Ich versuchte es mindestens dreimal mit verschiedenen Methoden, aber jedes mal beförderte mich der Druck auf „enter“ oder die Leertaste nur irgendwo anders hin auf der Seite, bis ich letzten Endes ein anderes Restaurant gesucht habe, weil mir das alles einfach zu blöd wurde.

Seltsam war, dass sich dort die Nudelauswahl problemlos durchführen ließ. Also hab ich nach Aufgabe der Bestellung gleich mal den Hörer in die Hand genommen und die kostenlose „Heldenhotline“ angerufen. Viel konnte mir ja nicht passieren.

Was soll ich sagen? Nicht nur, dass die nette Dame am anderen Ende mein Problem nachzuvollziehen versuchte und versprach, das ganze an die Entwicklung weiterzugeben, als Entschädigung bekam ich auch noch einen Gutschein!

Selten hatte ich eine so überraschende Reaktion, wenn ich eine Firma auf Barrieren ihres Angebots hingewiesen habe. Die besten Reaktionen waren noch, dass man mir versprach, zukünftig darauf zu achten, ich danach aber nie wieder was gehört habe.

Das war mal wieder so eine Situation, die mich in meinem tun bestärkt hat. Auch wenn viele Firmen meine Anfragen entweder ignorieren oder mich mit Standardantworten abspeisen, diese positiven Erlebnisse lassen mich weiter machen.