mein Bericht von der Gamescom

Svenja steht vor der Congstarwand und hält lächelnd ihren Gaming ohne grenzen Award in der Hand

Am Mittwoch und Donnerstag war ich auf der Gamescom.
Mittwoch Vormittag war ich Teil eines Panels von Gaming ohne Grenzen auf dem Congstarstand, wo es um Barrierefreiheit in Games ging. Es wurden Thesen aufgestellt, über die wir diskutiert haben. Es war mein erstes Panel und ich war aufgeregt, aber das hat sich sehr schnell gelegt und war eine schöne Erfahrung für mich.Svenja mit Moderatorin, Melly, Sven und Katherina auf dem Podium Svenja mit Moderatorin, Melly, Sven und Katherina auf dem Podium

Svenja, Sven und Katherina auf dem Podium

Direkt im Anschluss, ebenfalls auf dem Congstarstand, wurde der Gaming ohne Grenzen Award in fünf Kategorien verliehen. Besonders gefreut hat mich, dass ich in der Kathegorie Personality ausgezeichnet wurde. Das ist für mich eine Riesenehre und macht mich besonders stolz, weil ich es absolut nicht erwartet habe. Saskia von Gaming ohne Grenzen hat eine wunderschöne Laudatio gehalten. Schade, dass es auch dieses Jahr keine Aufzeichnung des Awards gibt.Die Awards vor der Übergabe Svenja bekommt ihren Preis überreicht und sagt ein Paar WorteAbschlussbild von der Preisverleihung mit allen beteiligten Personen

Am Donnerstag war ich beim Jugendforum NRW und habe dort auf der Bühne gezeigt, wie ich Hearthstone spiele und Fragen beantwortet. Am Anfang hat mich die Technik etwas verunsichert, aber auch das habe ich gut hinbekommen und hat viel Spaß gemacht. Ich habe dem Jugendforum für ihr Magazin anschließend noch ein Interview gegeben.
Abgerundet wurde der Gamescom besuch mit einer Networkingveranstaltung von XBox, zu der ich eingeladen war und die ich auch sehr schön fand.

Mir wurde die Frage gestellt, wie es denn auf der Gamescom selbst mit Barrierefreiheit aussieht. Wie auch im letzten Jahr wäre ich ohne sehende Begleitung komplett aufgeschmissen gewesen. Um die Besucher als es voller wurde besser zu verteilen wurden kurzfristig immer mal Gänge gesperrt, es gab gefühlt kaum eine Möglichkeit, sich außerhalb des Trubels in einer ruhigeren umgebung wieder aufzuladen, weswegen ich dann am Donnerstag nachmittags etwas reizüberflutet war.
Was mir persönlich schon helfen würde, wenn es Scouts gäbe, die einen bei Bedarf über die Messe begleiten können, mir ist klar, dass ein festes Blindenleitsystem eher nicht machbar ist. Man könnte aber auch mit RFID Chips arbeiten, die man mit einer App verknüpft und sich so per Smartphone navigieren könnte. Ein Beispiel wären hier die Apple Beacons, ich meine mich auch zu erinnern, dass ich das System irgendwo schon im Einsatz erlebt habe.
Positiv hervorzuheben ist im Bereich Barrierefreiheit wie auch in den letzten Jahren der XBoxStand, dort gab es einen ruhigen Raum und auch sonst war das der Stand, der die Barrierefreiheitsrichtlinien der Gamescom am Besten umgesetzt hat. Die XBoxstände der letzten Jahre wurden auch von Gaming ohne Grenzen ausgezeichnet, dieses Jahr in der Kathegorie Award National. Ich habe am Stand mit einem sehr ambitionierten Mitarbeiter gesprochen, bei dem ich mich sofort sehr gut aufgehoben gefühlt habe. Dort hätte ich noch Stunden verbringen können. Er hat mir einen Einhandcontroller gezeigt, den XBox auf der Gamescom angekündigt hat.

Es waren insgesamt sehr schöne zwei Tage.

Foto Quelle: Martin Scherag Fotografie für congstar

ich streame

Einige werden es schon mitbekommen haben, aber hier habe ich es noch nicht geschrieben. Seit September streame ich regelmäßig auf Twitch. Hätte mir das jemand vor einem halben Jahr gesagt, hätte ich die Person wohl ausgelacht.
SvenjaDev heißt mein Channel.
Nach meinem Gastbeitrag im Podcast wurde mir rückgemeldet, ich hätte eine Podcaststimme, ausschlaggebend war aber ein anderer Stream, den ich toll finde. Ich hatte plötzlich selbst Lust und habe sogar davon geträumt.
Da bin ich also entweder spielend, den Chat unterhaltend oder codenderweise unterwegs. Leider unregelmäßig, aber einmal die Woche versuche ich zu schaffen.

Svenja goes Podcast

Ich war zu Gast in einem Podcast.
Es war ein sehr angenehmes Gespräch, in dem ich über meinen Weg zur Softwareentwicklerin erzählt und ein paar Tipps zu Accessibility gegeben habe.
Wenn ihr euch noch tiefer über das Thema informieren wollt, kann ich euch wärmstens diese Podcastfolge meines Lieblingspodcasts und die zugehörigen Shownotes ans Herz legen.

Schalter in IOS13 umbenennen

Jeder Blinde kennt das. Appentwickler, die ihre Schalter nicht benannt haben. So weiß ein Voiceovernutzer nicht, worauf er gerade drückt. Inzwischen lassen sich solche Schalter selbst beschriften.

  1. tippe auf dem zu benennenden Schalter mit zwei Fingern doppelt auf den Bildschirm und lasse die Finger liegen, bis ein Tonsignal ertönt.
  2. Wische im erscheinenden Dialogfeld einmal nach Rechts, um das Eingabefeld zu fokussieren.
  3. Tippe auf „sichern“

Hinweis: Beschriftungen von Schaltern, die vom Appentwickler bereits eine Beschriftung erhalten haben, bleiben nicht dauerhaft bestehen.
Hier gibt es das ganze auch nochmal als Video.

Emojis mit NVDA und Windows10 einfügen

Ich habe mir die NVDA-Erweiterung Emoticons installiert und eingestellt, dass mir NVDA einige Zeichen ansagt. Jetzt werden mir auch Emojis vorgelesen.
Mit einfügen+I kann ein Fenster geöffnet werden, mit dem sich Emojis in die Zwischenablage kopieren lassen, um sie an geeigneter Stelle wieder eingeben zu können. Dabei habe ich festgestellt, dass nur eine kleine Auswahl der verfügbaren Emojis angezeigt wird.
Auf der Erweiterungsseite bekam ich den Hinweis, dass auch das Emoji-Panel von Windows 10 genutzt werden kann.

Mit WindowsTaste+punkt blendet ihr das Emoji-Panel ein. Zur besseren Zugänglichkeit empfiehlt sich zusätzlich die NVDA Erweiterung Zugänglichkeitsverbesserungen für Windows 10 Apps.
Der Fokus steht auf der Liste der verfügbaren Emojis, bei mir war es die Kategorie zuletzt verwendet. Um die Kategorie zu wechseln drückt ihr tab, mit Pfeilrechts und Pfeillinks wechselt ihr die Kategorie, müsst dies aber noch mit enter bestätigen. Umschalt+tab bringt euch anschließend zurück in die Liste der Emojis, hier wählt ihr ebenfalls mit Pfeillinks und Pfeilrechts das Passende aus, welches mit enter direkt eingefügt wird.

keine Deutsche

Der ganze rechtsextreme Terror in Deutschland macht mir Angst. Die offene Ausländerfeindlichkeit, der Aufstieg der AfD.
Was mit den Flüchtlingen begann hat sich zu etwas Größerem ausgewachsen. Da pusten Leute ihre braune Scheiße in meine Time Lines, von denen ich geglaubt habe, sie seien meine Freunde.
Ich fühle mich sogar angesprochen, denn ich bin keine Deutsche.
Da wird von Migranten gesprochen, zu denen ich mich zähle. Meine Eltern kamen aus Polen nach Deutschland, als ich drei Jahre alt war. Wir sind hier aufgewachsen und haben hier Deutsch gelernt. Wir alle haben einen deutschen Pass, aber das reicht den Nazis nicht.
Ich habe Angst, dass eines Tages auch zu mir jemand sagt ich solle da hingehen wo ich hergekommen bin, nur weil mein Name nicht Deutsch ist.
Und dann bin ich auch noch behindert, wäre von den Nazis früher sofort vergast worden.
Ich habe das Gefühl, wir hätten aus der Geschichte nichts gelernt. Mehr noch, es wird auch noch verleugnet, dass dies wirklich so passiert ist.
„Ach, die wenigen Überlebenden, die noch berichten können, haben sich das alles ausgedacht.“ Zum Glück stehen solche Aussagen unter Strafe.
Das macht mich fassungslos, wie man auf so einen Mumpitz kommen und den auch noch glauben kann. Das ist ein Schlag ins Gesicht der Zeitzeugen.
Ich glaube nicht an Gott, aber ich bete, dass wir noch die Kurve kriegen. Hoffentlich ist es noch nicht zu spät dafür.

Warum ich keinen Schnee mehr mag

Mein heutiger Beitrag ist durch diesen Beitrag inspiriert.
Heute früh sagte mein Freund mir es schneit. Auf mein „oh nein“ hat er mir versichert, dass nichts liegen bleibt. So geht das immer, wenn es schneit und ich weiß, dass ich an dem Tag noch unterwegs sein möchte.
Als Kind habe ich Schnee geliebt. Ich mochte es, ihn anzufassen, zu Kugeln zu formen oder einfach nur in der Hand zu zerdrücken, um das Knirschen zu hören. Mit meiner Familie bin ich damals auch mal Schlitten gefahren oder wir Geschwister haben Schneemänner gebaut.
Ich weiß auch noch, dass ich als kleines Kind den Schnee immer mit reinnehmen wollte, was natürlich nicht gut ging. Damals habe ich noch nicht so weit gedacht, obwohl er mir ja in der Hand immer geschmolzen ist.
Zu meiner Internatszeit, in der ich immer selbstständiger wurde und somit auch allein nach draußen gegangen bin hat sich das geändert.
Ich ertaste mir meinen Weg mit dem Blindenstock. Liegt Schnee kann ich den Untergrund nicht mehr richtig wahrnehmen und es kann passieren, dass ich auf der Straße lande. Zudem werden die Umgebungsgeräusche geschluckt, was mich zusätzlich behindert.
Am Schlimmsten war das für mich als ich noch pendeln musste. In Frankfurt waren die Wege zwar meistens gestreut, dennoch war es für mich zusätzlich zu der Belastung durch die Pendelei ein weiterer Stressfaktor, mich da allein durchkämpfen zu müssen. Ich hatte selten Begleitung, traf leider auch kaum spontan Leute, die ich hätte um Hilfe fragen können. Ich war ja immer schon so früh unterwegs und gerade in stressigen Situationen fällt es mir schwer, andere um Hilfe zu bitten.
Aktuell bin ich froh, dass ich nicht täglich raus muss. Mein Weg in die Stadt ist durch meinen Umzug vor über einem Jahr auch deutlich einfacher geworden. Sollte ich wieder einen Job haben ist das jetzt deutlich stressfreier.
Zum Glück hat es zu meiner Zeit beim HR selten geschneit, sodass der Horror, den ich damit verbinde, nicht allzu häufig war. Wenn ich zurückdenke hatte ich aber immer Angst, verloren zu gehen oder einen Unfall zu haben. Natürlich ist nie was passiert.