Diese letzten zwei Monate, die ersten zwei Monate im Jahr 2020 haben mich sehr gefordert. Im positiven Sinne bin ich immer wieder über meine Grenzen gegangen. Mein Bewerbungs- und Persönlichkeitscoach hat an mich geglaubt, als ich es nicht tat und ich weiß jetzt, dass ich doch in der Lage bin gute Bewerbungen zu schreiben und mein festgefahrenes Bild über mich selbst überdenken darf. Überwiegend hat sich die positive Stimmung gehalten, in der ich dieses Jahr gestartet habe. Eine meiner Bewerbungen bringt auch schon ein Vorstellungsgespräch Anfang März mit sich, etwas, womit ich noch letzte Woche nicht gerechnet habe.
Trotzdem schleicht sich gerade an diesem Wochenende wieder das alte Gefühl ein, dass ich diese Bewerberei so leid bin. Mich von meiner besten Seite zeigen, mich verkaufen als wäre ich die ideale Besetzung für ein Unternehmen, das fühlt sich immer noch sehr schräg an.
Dann frage ich mich, warum mir nicht auch einfach mal alles zufliegen kann, wie es scheinbar bei anderen der Fall ist?
Hin und her gerissen zwischen „Hey, du hast so viel schon geschafft dieses Jahr.“ und „Ich will nicht mehr kämpfen, will endlich ankommen.“
Aber wo gehöre ich hin? Was ist es, das mich wirklich ausfüllt?
Ich habe mir gerade bewusst Zeit genommen, diesen Beitrag so fließen zu lassen, wie die Worte gerade raus wollen. Den ganzen Tag schon war da so ein bedrückendes Gefühl, von dem ich dachte, ich sei es ganz gut losgeworden. Ich hätte mich gut mit der aktuellen Situation arrangiert, arbeitslos zu sein, mich auf mehrere verschiedene Stellen zu bewerben und zu schauen, ob ich da nicht irgendwo landen kann.
Vielleicht habe ich das die meiste Zeit über, nur kommt eben doch ab und an mal das alte wieder zum Vorschein.
Das ist ok so, ich versuche es einfach so sein zu lassen. Wenn es nicht von allein wieder geht lasse ich die Ablenkung sein, lasse mich voll und ganz darauf ein bis es wieder weggeht, ohne mich hineinzusteigern.
Mir wird dabei immer klarer, dass ich nicht sofort eine Antwort auf meine Fragen haben muss. Vielleicht ist es an der Zeit, einfach verschiedenes auszuprobieren.
Jetzt fühle ich mich erstmal wieder leichter, kann weitergehen auf meiner Reise zu mir selbst. Weitere Grenzen verschieben, Mauern niederreißen und wer weiß, wohin es mich noch führt. Nur nicht den Kopf in den Sand stecken, denn dann bleibe ich in der Hölle stehen und dafür bin ich schon zu weit gegangen. Letzten Endes kommt immer das zu mir, was gerade richtig ist, auch wenn ich den Sinn dahinter lange nicht verstehe. So war es auch mit der Absage, die mir letztes Jahr so den Boden unter den Füßen wegzog. Hätte ich dort angefangen, würde ich jetzt nicht diesen wundervollen Menschen kennen, der mich Woche für Woche auf die Bretter schickt und das Beste aus mir rausholt… Oder besser gesagt mich dazu antreibt, das Beste aus mir rauszuholen. Manchmal verfluche ich das im ersten Moment, aber wenn ich mal wieder über mich hinausgewachsen bin kann ich es wieder wertschätzen, was da gerade alles passiert. Eins weiß ich ganz sicher, zurück will ich auf gar keinen Fall mehr.
Also, auf in die nächste Runde.
Schlagwort-Archive: Dankbarkeit
danke ans Universum
Zwei Wochen Bewerbungstraining sind schon vorbei. Die Zeit rast so dahin…
Noch kurz vorher hatte ich die Angst, mich könnte eine Standardveranstaltung mit vielen „du musst dies und das“ etc. erwarten. Ich traute meinem Gefühl von den Telefonaten mit dem Leiter nicht, die sehr positiv waren.
Jetzt frage ich mich, wovor hatte ich eigentlich Angst?
Fünf Monate wird das jetzt erstmal laufen, außer natürlich ich bekomme vorher einen Job, aber bei dem was ich da mitnehme frage ich mich, ob diese 5 Monate reichen werden.
Ich habe nicht nur die gemeinsamen Lerneinheiten mit den anderen Teilnehmern, unser Coach macht auch nach Bedarf Einzelcoachings und die haben es in sich.
Noch vor Monaten habe ich zu meinen besten Freunden gesagt, ich hätte gern jemanden, der mich ein Stück des Weges begleitet, mir mit meiner Persönlichkeitsentwicklung hilft. Jetzt habe ich ihn, das Universum hat mich erhört.
Was ich im Dezember begann, mich noch intensiver kennenzulernen und alte Programme nach und nach in positives Umwandeln, kann ich jetzt einfach weiter machen.
Ich habe mit allem gerechnet, aber nicht damit.
Und das nur, weil ich im ersten Gespräch sagte, ich kann mich nicht selbst verkaufen.
Die freien Tage brauche ich, um das alles sacken zu lassen. Schon letztes Wochenende habe ich fast komplett durchgeschlafen, dieses Wochenende war nicht viel anders. Früher hätte mich das aufgeregt. „Man schläft doch nicht tagsüber, wie kann man seine Zeit nur so verschwenden?“
Jetzt ist es mir egal. Es wird schon einen Grund haben, warum ich das gerade brauche.
Bei allem, was da jetzt so gut bei mir läuft, gab es dieses Wochenende leider auch ein ziemliches Tief. Meine alten Gefühle kamen wieder hoch und ich dachte den Schmerz nicht mehr auszuhalten. Das Gute daran, ich habe mich da selbst stück für stück wieder rausgeholt. Nicht den alten, überholten Mustern nachgeben. Es wird eine ganze Weile dauern, bis das nicht mehr passiert. Bis dahin heißt es immer wieder für mich prüfen, ob das noch zu mir gehört.
Noch vor einem halben Jahr hätte ich in solchen Situationen geglaubt, diese Zweifel und negativen Gedanken blieben für immer. Tun sie nicht.
Das war nur der Anfang, ich spüre, dass dieses Jahr meins wird. Alles was nicht Svenja ist fliegt gnadenlos raus. Stück für Stück.
Ihr glaubt gar nicht, wie wertvoll es ist, die richtigen Fragen gestellt zu bekommen. Ich gehe absichtlich nicht zu sehr ins Detail, mir geht es einzig um das Grundgefühl und dass sich meine grobe Ahnung dieses Jahr könnte besonders werden bestätigt.
Ich mache keine Vorsätze. Jemand sagte mal man überschätzt was in einem Monat möglich ist und unterschätzt dabei, was in einem Jahr passieren kann. Veränderung ist wichtig, keine Frage, aber nicht auf Teufel komm raus und in Zeiträume gepresst, das habe ich für mich erkannt.
Ich beginne auch immer mehr dem Universum zu vertrauen. Meine Manifestationsgeschwindigkeit könnte besser sein, aber ich will mich nicht beklagen. Schließlich habe ich erst vor anderthalb Jahren richtig angefangen, mich mit der Wirkung meiner Gedanken und Gefühle zu befassen.
Auf geht’s in die nächste Runde, es kann nur noch viel besser werden. Zurück ist nicht mehr drin. Ich schneide alles weg, was nicht Löwe ist und dann heißt es aufgehts mit Gebrüll.
frohes Fest und Fazit
Ich beschließe mein Experiment, indem ich euch wunderschöne Weihnachten wünsche. Lasst euch reich beschenken und wenn möglich feiert im Kreise eurer Liebsten oder nur für euch, so wie ihr es möchtet.
Dieses Jahr feiere ich ja allein. Ich werde mir einen gemütlichen Tag machen und heute Abend zum ersten Mal eine Tomatensuppe kochen.
Dieses Jahr gibt es kein polnisches Weihnachtsessen, das wäre zu viel Aufwand. Die Tomatensuppe ist für mich auch etwas Besonderes. Ich esse sie höchstens 2 Mal im Jahr und freue mich schon auf einen ganzen Topf davon. Anschließend packe ich Mamas Paket aus, meine Minibescherung und stopfe mich noch mit Keksen voll.
Der Gedanke, dass ich es hätte auch anders haben können, erfüllt mich mit viel Liebe. So kann ich nächstes Jahr dann wieder mit meiner Familie feiern, weiß aber auch, dass ich es jederzeit frei entscheiden kann. Nur mein Schatzi fehlt mir.
Allen die heute allein sein müssen wünsche ich, dass ihr euch den Tag trotzdem schön machen könnt. Solltet ihr jemanden zum Reden brauchen steht euch mein Postfach offen oder mein Twitteraccount @svenjablogde.
Mein Experiment ist mit diesem Beitrag beendet. Ich freue mich über jeden stillen Mitleser, nur manchmal habe ich daran gezweifelt, ob ich es beendet bekomme. Entweder, weil mir die Ideen ausgingen, oder ich das Gefühl hatte, dass es keiner liest. Dann habe ich mir klar gemacht, dass es ja in erster Linie für mich ist. Ich wollte damit nicht nur meinen Blog etwas mehr mit Leben füllen. Meinen alten Glaubenssatz ich hätte keine Ideen habe ich damit auch weitestgehend aus meinem System bekommen. Es waren zwar viele persönliche Beiträge, aber zum Ende hin auch mal die ein oder andere Anleitung. Meine zwischendrin eingestreuten Linktipps waren gleichzeitig Lesezeichen für mich, teilweise habe ich euch damit ein paar Contents gezeigt, die mich durch das letzte Jahr begleitet haben und sehr wertvoll und unverzichtbar für mich geworden sind.
In Zukunft werde ich hoffentlich regelmäßiger bloggen.
Danke an alle, die mich weiter auf meinem Weg begleiten.
Viel Licht und Liebe für euch von mir.
spontaner Rückblick
Schon wieder Wochenende. Die Zeit rast gefühlt so dahin und es passiert so unglaublich viel in kurzer Zeit. Hätte mir vor einem Jahr jemand gesagt ich könnte mein Leben lieben, ich hätte ihm den Vogel gezeigt.
Letztes Jahr um diese Zeit war alles schwarz. Auch da raste die Zeit, aber es ist als wäre alles was da passierte hinter einem Nebel aus stiller Trauer verborgen. Das Gefühl es wäre egal was ich tat, ich bekam nichts davon mit und wollte nur Tag für Tag irgendwie hinter mich bringen. Musik, die ich ein halbes Jahr zuvor noch gern gehört hatte, ertrug ich nicht. Sie erinnerte mich schmerzhaft an meine Freundin.
Ich fuhr noch zum CCC Kongress, aber der Gedanke sie hätte dort sein sollen machte mich innerlich kaputt. Ich dachte, ich könnte nie wieder Freude empfinden, geschweige denn glücklich sein.
Jetzt habe ich mich nicht nur aus diesem Loch gekämpft, ich lebe von Tag zu Tag mehr.
Ich weiß gar nicht mehr, was der Auslöser war. Eine Bekannte sagte bring dir die Liebe entgegen, die du ihr entgegengebracht hast. Damals konnte ich nichts damit anfangen. Jetzt ergibt alles Sinn.
So schwer diese Zeit auch war, ich bin dankbar für diesen großen Knall.
Im Februar fing ich an zu meditieren, das wollte ich schon seit Jahren machen. Erst sehr unregelmäßig, mittlerweile fast täglich.
Ich habe Ratgeber zum Thema Persönlichkeitsentwicklung verschlungen und mich immer mehr ausprobiert. Immer nur das mitgenommen, was sich für mich stimmig anfühlte. Es musste erst schlimmer werden, damit es besser werden kann. Immer noch spreche ich viele meiner Erkenntnisse nicht aus. Ich habe viele angeblich erleuchtete erlebt die Dinge erzählt haben, ohne sie wirklich zu fühlen. Erkenntnis allein reicht eben nicht.
Langsam ordnet sich alles neu, was nicht der Liebe entspringt fliegt gnadenlos raus. Ich habe schon Freundschaften aufgegeben, sogar meine Beziehung auf den Prüfstand gestellt und ich bin noch lange nicht fertig mit mir. Ich lerne mich selbst kennen, als hätte ich jemand Neues an meiner Seite. Bin das wirklich ich, die diese Worte gerade schreibt? Ist das dieselbe Person, die im Mai noch weder ein noch aus wusste? Die dachte ihr Leben sei vorbei und sich an jede noch so kleine Hoffnung geklammert hat?
Ich lasse die Vorstellung wie mein Leben zu sein hat los und lasse mich einfach auf das ein was durch mich in die Welt will. Das zu schreiben fühlt sich gleichzeitig ungewohnt und richtig an.
Ich will immer noch am liebsten programmieren, aber es ist kein Weltuntergang mehr, dass ich im Januar erstmal Bewerbungstraining mache.
Die Angst in ALG2 zu rutschen ist immer noch da, aber sie beherrscht mich nicht mehr so sehr.
Ich dachte so viele Jahre, ich müsste etwas großes leisten. Ich weiß jetzt, dass ich eher leise bin und im Hintergrund arbeite. Ich muss keine großen Reden schwingen und irgendwen von irgendwas überzeugen.
Die Lieder, die ich vor einem Jahr nicht mehr ertragen habe, lassen mich nur noch ein wenig wehmütig werden.
Gestern sagte mir ein Freund ich hätte ihn mit meiner Entscheidung dieses Jahr allein Weihnachten zu feiern angesteckt. Ich kann das immer noch nicht so ganz glauben, dass ich für ihn eine Vorbildfunktion eingenommen habe. Ich und ein Vorbild für irgendwen? Es sind so kleine Dinge, die mich mit Stolz erfüllen. Es zeigt mir, dass ich mir diese Veränderung nicht einbilde.
Gerade bin ich etwas sprachlos, weil sich immer mehr einfach zum Guten wendet. Da bin ich wirklich gespannt auf 2020. Es ist als bekäme ich allein durch meine innere Veränderung ein ganz neues Leben.
Es heißt ja, wenn sich die eine Tür schließt gehen woanders neue auf.
Als ich selbst mit dem Ende des Arbeitsvertrages beim HR eine Tür schloss wollte ich unbedingt durch die Wand weiter, so kommt es mir vor. Am besten noch mit der Brechstange. Nein, so geht das nicht.
Gerade kommt diese Stimme, die sagt „das kannst du doch nicht veröffentlichen“ wieder, aber ich werde es trotzdem tun. Ernsthaft, wann hatte diese kritische und ängstliche Stimme in mir das letzte Mal recht? Mir kann nichts passieren. Ich habe Menschen um mich die mich auffangen wenn ich das Gefühl habe zu fallen. Ich bin nicht allein. Mittlerweile kann ich auch mich selbst mit meiner Liebe wieder auffangen. Ich bin nicht mehr hilflos ausgeliefert. Es wird der Tag kommen, an dem das auch der noch verletzte Teil in mir merkt.
Ich weiß, dass es keinen allgemeingültigen Weg gibt, darum bin ich froh, meinen gefunden zu haben. Es wird immer mal Zweifel geben, aber ich lasse mich davon immer weniger beeinflußen.
Selbstmitleid steht dir nicht
Selbstmitleid steht dir nicht. Das schrieb ich gerade einem Bekannten, der verzweifelt auf Partnersuche ist und sich nur wünscht so akzeptiert zu werden wie er ist. Ich kenne ihn als sehr positiven Menschen, da passte der Satz „wir haben es ja als Behinderte eh schon so schwer.“ nicht zu ihm.
Der obige Satz macht aber ganz viel mit mir. Ich richte ihn damit auch an mich selbst.
Heute habe ich mir eine alte Playlist eingeschaltet.
Eine ganze Zeit lang kam ganz viel Freude. Selbst bei den traurigsten Liedern merkte ich, dass die traurigen Erinnerungen daran mich nicht mehr so runterzogen wie noch vor zwei Jahren.
So viel habe ich schon in mir verändert. Nur weil ich mir jeden Tag Selbstliebe zukommen lasse.
Dann kam der Punkt, an dem mich ein Lied so tief berührte, dass alte Erinnerungen hochkamen. Tiefe Enttäuschung über nicht eingehaltene Versprechen. Leute die mich in den Himmel hoben um mich dann, voller Hoffnung auf Veränderung, wieder fallenzulassen. Ohne ein Wort einfach wieder aus meinem Leben verschwanden, wie sie aufgetaucht waren.
Meistens hatte es irgendwas mit meiner Musik zu tun, immer öfter aber auch mit programmieren. Mir ist es lieber, wenn man mir keine Versprechen mehr gibt.
Eine Weile gab ich mich diesen alten Gefühlen hin und dann kam mir der Gedanke, dass ich das alles zugelassen habe, mich immer wieder verletzen zu lassen.
Letztendlich hat es mich stärker gemacht. Ich weiß jetzt besser damit umzugehen. Wenn mir das nächste Mal jemand große Versprechungen macht bin ich vorsichtig, bis Taten folgen oder ich nehme es einfach selbst in die Hand.
Und dann dieser Satz. Selbstmitleid steht dir nicht. Die Gefühle, die gefühlt werden wollen, dürfen sein, aber ich steigere mich nicht mehr hinein. Das alles wird vorbeigehen.
Viel zu lange habe ich mich in das was ich für wahr hielt hineingesteigert. Jetzt weiß ich, dass es auch anders geht.
Ich habe schon vor Monaten erkannt, wie sehr ich früher Aufmerksamkeit wollte. Seht mich, lobt mich, damit ich mich wieder wertvoll fühle. Natürlich musste das nach hinten losgehen. Ich singe immer noch sehr gern, aber das Verlangen nach den großen Bühnen der Welt hat sich aufgelöst. Ich weiß noch nicht wohin es mich treibt, das ist ok.
Vielleicht kann ich irgendwann so gut programmieren wie ich singe, vielleicht treibt es mich aber auch ganz woanders hin. Ich höre auf mein Leben kontrollieren zu wollen.
Ich höre auf, altes, vergangenes Zeug immer wieder durchzukauen. Ich ziehe meine Schlüsse aus dem was sich zeigen will und heile diese alten Wunden mit meiner Liebe. Früher hätte ich das alles verdrängt, damit ist Schluss. Zu oft bin ich in die verlockenden Fallen getappt die Verdrängung auslöst. Endlich lerne ich daraus.
Ich scheine endlich einen Weg gefunden zu haben mit mir ins Reine zu kommen.
Gestern habe ich mir meine alten Tagebücher durchgelesen und wenn ich gekonnt hätte, wäre ich in die Vergangenheit gereist und hätte mein jugendliches ich umarmt. Ihr die Liebe gegeben, die sie so verzweifelt gesucht hat. Ihr gezeigt, dass sie keine Anerkennung von außen braucht, wenn sie sich selbst erkennt. Sie hätte mich gefragt, wie sie sich selbst lieben soll bei der ganzen Ablehnung, die sie erfahren hat. Ich hätte ihr all das was sie schon geschafft hat aufgezählt oder sie gefragt, ob es denn wirklich gar nichts gibt das sie an sich mag. Mir ist aber auch klar, dass sie mich vermutlich gar nicht an sich heranlassen würde, fest in dem Glauben für nichts gut zu sein was sie wirklich erfüllt.
Aber ich schweife ab. Oft fühle ich mich hilflos, wenn ich jemanden so leiden sehe wie ich bis vor einiger Zeit gelitten habe. Dann fällt mir nichts Aufbauendes zu sagen ein und alles was ich sage wirkt so unbedeutend. Ich kann nicht alle retten, bin ja selbst noch auf dem Weg. Aber vielleicht bauen meine Worte doch schon irgendwie auf, ohne dass ich davon weiß. Das wäre schön.
zwei Welten
Für mich ist gerade die Zeit zurückzudenken. Heute ist mein letzter Auftritt mit unserer Abteilungsband ein Jahr her. Zu der Zeit war schon klar, dass ich nur noch 7 Monate beim hessischen Rundfunk sein würde. Wenn mir etwas aus dieser Zeit immer positiv hängen bleiben wird sind es diese Auftritte und die Bandproben dazu.
Diese Band hat mir das Gefühl gegeben, dass meine beiden Welten IT und Musik mit einander verschmelzen. Das waren ganz besondere Momente mit unbeschreiblich viel Gefühl. Etwas wehmütig bin ich bei dem Gedanken, selbst nicht in einer festen Band zu singen. Die Dankbarkeit überwiegt, auch weil ich bis zum Schluß von der Erinnerung zehren konnte. Gerade das zweite Halbjahr 2018 zog wie in einem Nebel an mir vorbei. Nur dieser Auftritt ist immer noch so klar abrufbar, als wäre es gestern gewesen.
Das Gefühl kann mir nicht genommen werden. Die Mitschnitte kann ich verlieren, den Rest nicht.
Falls das irgendwer von euch liest, danke für diese wunderbaren Momente. Ihr habt mein Gefühl bestätigt, dass IT und Musik zusammenpassen.
Ich liebe mein Leben
Heute früh bin ich mit demselben liebevollen Gefühl aufgewacht, wie ich gestern eingeschlafen bin.
Ich lag noch einige Zeit wach und hab die letzten Monate an mir vorbeiziehen lassen. Es macht mich so unfassbar dankbar, wie sehr ich inzwischen alles einfach sein lassen kann, wie es ist. Mir wird klar, dass ich die ganzen letzten Monate dafür gebraucht habe, mich selbst immer mehr anzunehmen und zu erkennen.
Ich werde immer liebevoller gegenüber mir selbst und das zeigt sich so langsam auch in meinem Umfeld. Meine Familie lässt mir meinen Freiraum, immer mehr meiner Ängste lösen sich durch neue Erfahrungen in Luft auf.
Ich kann gar nicht aufhören darüber zu staunen. Ich frage mich wundernd, was da noch alles kommen wird.
Der Spruch es kann nur besser werden stimmt. Ich höre auf mich als Opfer meiner Umstände zu sehen und nehme mein Leben immer mehr in die Hand.
Ich erinnere mich, wie ich in meinem Beitrag im Mai von der Sehnsucht schrieb, zu meiner verstorbenen Freundin zu wollen. Jetzt, nur ein halbes Jahr später, liebe ich mein unperfektes Leben.
Ich weiß, dass sie immer bei mir ist und ich jederzeit mit ihr reden kann, wenn mir danach ist.
Diese Gefühle nichts wert zu sein, Angst vor Fehlern zu haben und zu denken ich sei nicht gut genug verschwinden von Tag zu Tag mehr.
Letztens wollte ich hier über meine Abschlussprüfung schreiben. Mich hat geärgert, dass mir eine Firma abgesagt hat wegen meiner schlechten Abschluss Note. Kaum hatte ich die ersten Zeilen geschrieben, war die Enttäuschung darüber schon wieder verschwunden.
Dabei habe ich nicht viel mehr gemacht als zu meditieren, mich selbst aufzubauen und mich immer mal wieder bei Freunden auszusprechen.
Es scheint unglaublich, wie viel sich in einem halben Jahr ändern kann. Natürlich gibt es noch viele Momente, in denen ich zweifle und die alten Gefühle hochkommen, aber es wird von Tag zu Tag besser.
Gestern habe ich ja einigen Wirbel verursacht bei dem Versuch, euch meinen letzten Beitrag zukommen zu lassen. Das hätte mich noch vor einem Jahr sehr belastet, aber der Moment war gestern nur kurz. Ich konnte es im Nachhinein eh nicht mehr ändern.
Ich bin noch lange nicht da wo ich hin will, aber es wird.
Rückblick auf die letzte Woche
Advent, Advent, die Svenja brennt.
Wenn ich schon keinen Adventskranz habe, bringe ich mich eben selbst zum Leuchten.
Genug geblödelt, ich wünsch euch einen wunderschönen 2. Advent. Danke, dass ihr den Weg mit mir weitergeht.
Heute nutze ich die Gelegenheit die letzte Woche nochmal gedanklich an mir vorbeiziehen zu lassen.
Ich stelle fest, dass ich mit meinem Experiment schon ein Drittel der Zeit bis Weihnachten gefüllt habe.
Themen zu finden fällt mir leichter als gedacht, nur sie mit Inhalt zu füllen…Da tue ich mich noch schwer.
Ich lese meinen Beitrag durch und denke „nee, so kannst du das nicht schreiben.“ Oder „du wiederholst dich ja immer.“
Mein Perfektionismus und mein innerer Kritiker sind immer noch viel zu laut für mich, aber ich arbeite daran.
Mein Vorteil ist, dass ich noch nicht viele Leser habe, so kommt die Angst eines Shitstorms gar nicht erst auf. Schließlich ist bei meinem ersten emotionalen Beitrag auch nichts passiert. Meine Befürchtungen sind nicht wahr geworden.
Gestern war mir gar nicht nach Schreiben, nur nach ganz viel fühlen und noch tiefer verstehen. Ich träume zurzeit sehr intensiv, alte Wunden die ich nie wirklich geheilt habe reißen wieder auf. Trotzdem genieße ich diese Zeit, ich habe das Gefühl nur so kann ich mich selbst finden. Ob ich mehr über diesen Prozess schreiben werde, weiß ich noch nicht. Ein paar Themen schwirren hier noch herum und es gibt noch ganz alte Beiträge, die noch nicht fertig sind.
Was mich sehr beruhigt, ich hatte ja vor einiger Zeit angekündigt meine Themen zu überarbeiten und trotzdem sind meine Abonnenten per mail nicht weniger geworden.
Schön ist auch, dass der Frust über zu wenig Kommentare ausbleibt. Das gab es früher immer, wenn ich Musik hochgeladen habe und keiner sie kommentiert hat. Mir ist klar geworden, dass das oft ein Schrei nach Aufmerksamkeit war. Das kann ich einfach stehen lassen. Mir ist wichtiger mich immer mehr ausdrücken zu können. Zu dem zu stehen was meine Wahrheit ist. Ich zerdenke immer noch viel zu viel und traue mich dann nicht. Momentan ist es aber wie ich oben geschrieben habe, ich finde mein Leuchten wieder.
Ich ertappe mich noch viel zu häufig dabei mich selbst schlecht zu reden, wenn ich mal wieder nicht das getan habe was ich mir vorgenommen hatte. Andererseits brauche ich die Energie noch für anderes und am Ende kommt es eh wie es gerade für mich am besten ist.
Also, auf ins nächste Drittel meines Experiments. Habt noch einen wunderschönen Abend.
Mein nächster Schritt und Danksagung
Diese Woche habe ich wieder zwei Absagen bekommen und die zweite hat mich nochmal zum Grübeln gebracht. Es war eine Standardmail und wieder kam der alt bekannte Gedanke in mir auf, ich sei nicht gut genug, keiner würde mich als gefühlte Programmieranfängerin haben wollen. Zudem kamen meine Programmierversuche der letzten Wochen, ich schaffte es einfach nicht, ein Projekt zu starten.
„einfach machen“, hallte es in meinem Kopf, aber es ging nicht. Ich stand wie vor einer Mauer und kam da einfach nicht durch. Egal wie sehr ich dagegen drückte, ob ich versuchte sie abzutragen, sie wurde nur immer größer.
Schon während der Arbeit im HR habe ich immer zu meinen Kollegen gesagt, es würde mir enorm helfen, wenn ich erstmal anderen Code verstehen lerne und daran arbeite oder ich hätte jemanden, der von Anfang an begleitend bei mir ist.
In letzter Zeit fokussierte ich mich nur noch auf den Teil, ein komplett neues Projekt starten zu wollen, warum weiß ich selbst nicht so genau.
Wie so häufig, wenn ich nicht weiter wusste, teilte ich mich mit. Ich hab ja schon öfter meine Überzeugungen über den Haufen werfen dürfen.
Ich dachte, wenn ich um Hilfe bitte werde ich ausgelacht oder bekomme nur ein „stell dich nicht so an“. Negative Erfahrungen haben mich derart geprägt.
Jetzt darf ich durch euch erfahren, dass es nicht stimmt und das macht mich so unfassbar dankbar.
Die Hoffnung, die sich in den letzten Wochen wieder irgendwo versteckt hatte, ist zurück.
Ich habe schon seit einer gefühlten Ewigkeit einen GitHub Account, ihn aber nie wirklich benutzt, das werde ich ab morgen ändern.
Ich habe den wundervollen Tipp bekommen, mich an bestehende Projekte zu hängen, so könnte ich Feedback bekommen. Mir war irgendwie nicht klar, dass das so auch geht. Ich dachte immer, man läd da eigenen Code hoch und das wars, wenn er gut ist wird er in bestehendes Programm reingenommen.
Als ich noch einen Mac hatte habe ich das einmal mit nicht barrierefreier Software versucht. Ich dachte, es müsse doch ein leichtes sein, ein von Voiceover nicht erkanntes Eingabefeld zu verändern. In dem Wust von Ordnern, Dateien und C++, das ich nie gelernt habe, verlor ich schnell den Mut und schob das ganz weit weg. Ich werde einen neuen Versuch starten, womit genau, weiß ich noch nicht.
Allein schon zu wissen und immer mehr zu erfahren, dass ich nicht allein bin hilft mir gerade so ungemein weiter.
Egal was kommt, ich habe wundervolle Freunde und Leser hinter mir. Das lässt mich vergessen, wie schwarz mein Leben noch vor einem Jahr schien und wer weiß, wohin mich das noch trägt. Es wird der Zeitpunkt kommen, an dem ich mich selbst wieder motivieren kann, davon bin ich überzeugt.