Heute früh bin ich mit demselben liebevollen Gefühl aufgewacht, wie ich gestern eingeschlafen bin.
Ich lag noch einige Zeit wach und hab die letzten Monate an mir vorbeiziehen lassen. Es macht mich so unfassbar dankbar, wie sehr ich inzwischen alles einfach sein lassen kann, wie es ist. Mir wird klar, dass ich die ganzen letzten Monate dafür gebraucht habe, mich selbst immer mehr anzunehmen und zu erkennen.
Ich werde immer liebevoller gegenüber mir selbst und das zeigt sich so langsam auch in meinem Umfeld. Meine Familie lässt mir meinen Freiraum, immer mehr meiner Ängste lösen sich durch neue Erfahrungen in Luft auf.
Ich kann gar nicht aufhören darüber zu staunen. Ich frage mich wundernd, was da noch alles kommen wird.
Der Spruch es kann nur besser werden stimmt. Ich höre auf mich als Opfer meiner Umstände zu sehen und nehme mein Leben immer mehr in die Hand.
Ich erinnere mich, wie ich in meinem Beitrag im Mai von der Sehnsucht schrieb, zu meiner verstorbenen Freundin zu wollen. Jetzt, nur ein halbes Jahr später, liebe ich mein unperfektes Leben.
Ich weiß, dass sie immer bei mir ist und ich jederzeit mit ihr reden kann, wenn mir danach ist.
Diese Gefühle nichts wert zu sein, Angst vor Fehlern zu haben und zu denken ich sei nicht gut genug verschwinden von Tag zu Tag mehr.
Letztens wollte ich hier über meine Abschlussprüfung schreiben. Mich hat geärgert, dass mir eine Firma abgesagt hat wegen meiner schlechten Abschluss Note. Kaum hatte ich die ersten Zeilen geschrieben, war die Enttäuschung darüber schon wieder verschwunden.
Dabei habe ich nicht viel mehr gemacht als zu meditieren, mich selbst aufzubauen und mich immer mal wieder bei Freunden auszusprechen.
Es scheint unglaublich, wie viel sich in einem halben Jahr ändern kann. Natürlich gibt es noch viele Momente, in denen ich zweifle und die alten Gefühle hochkommen, aber es wird von Tag zu Tag besser.
Gestern habe ich ja einigen Wirbel verursacht bei dem Versuch, euch meinen letzten Beitrag zukommen zu lassen. Das hätte mich noch vor einem Jahr sehr belastet, aber der Moment war gestern nur kurz. Ich konnte es im Nachhinein eh nicht mehr ändern.
Ich bin noch lange nicht da wo ich hin will, aber es wird.